Auf einem ehemaligen Bauernhof entsteht durch die behutsame Umnutzung des Bestands ein modernes Wohn- und Geschäftsgebäude mit vier eigenständigen Einheiten. STUDIO S Architekten entwickeln ein nachhaltiges Konzept, das generationsübergreifendes Wohnen, gewerbliche Nutzung und energetische Sanierung auf KfW-55-Standard vereint – architektonisch sensibel geplant und zukunftsorientiert umgesetzt.
Auf einem rund 1,2 Hektar großen Grundstück mit ländlichem Charakter wird ein in die Jahre gekommener Bauernhof unter der Planung und Betreuung von STUDIO S Architekten umfassend revitalisiert. Der Gebäudebestand, bestehend aus einem ehemaligen Hauptgebäude mit Stallnutzung und zwei Nebengebäuden, befindet sich in sanierungsbedürftigem Zustand. Ziel des Projekts ist es, das Hauptgebäude in ein zeitgemäßes Wohn- und Geschäftsgebäude zu transformieren, das den Anforderungen einer modernen Mehrgenerationennutzung ebenso gerecht wird wie den Bedürfnissen gewerblicher Tätigkeit.
Im Ergebnis entstehen vier eigenständige Einheiten, darunter drei Wohneinheiten sowie eine Büroeinheit. Die geplanten Wohneinheiten werden zukünftig von mehreren Generationen einer Familie bewohnt, was dem Projekt eine besonders persönliche und gemeinschaftliche Ausrichtung verleiht. Die Umnutzung schafft nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern integriert mit der Büroeinheit auch eine gewerbliche Nutzungskomponente, die das Konzept funktional abrundet.
Erschlossen wird das Gebäude über zwei Zugänge an der Ostseite. Die Wohneinheiten 2 bis 4, mit Wohnflächen zwischen ca. 38 und 91 Quadratmetern, sind über einen gemeinsamen Eingang samt notwendigem Treppenraum erreichbar. Die Büroeinheit, mit einer Fläche von rund 145 Quadratmetern, erhält einen eigenen, separat zugänglichen Eingang. Insgesamt ergibt sich eine Wohnfläche von rund 366 Quadratmetern, ergänzt um etwa 28 Quadratmeter an gewerblich nutzbarer Fläche.
Ein wesentlicher Bestandteil der Planung ist die umfassende energetische Sanierung des Gebäudes auf KfW-55-Standard. Dazu wird die bestehende Gasheizung durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ersetzt, unterstützt durch solarthermische Flächenkollektoren zur Warmwasserbereitung. Die thermische Hülle des Gebäudes wird durch eine Kombination aus Auf- und Zwischensparrendämmung sowie einer Dämmung der Bodenplatte deutlich verbessert. In Teilbereichen ist der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung vorgesehen, um das Energiekonzept weiter zu optimieren.
Die bestehende Gebäudestruktur wird dabei mit großer Sorgfalt behandelt. Das ortsbildprägende Erscheinungsbild bleibt trotz technischer und konstruktiver Eingriffe erhalten. Notwendige bauliche Maßnahmen wie die Erneuerung einzelner Wände, die Sanierung der Bodenplatte und die statische Ertüchtigung der Dachkonstruktion erfolgen in enger Abstimmung mit einem Tragwerksplaner und einem Energieberater, um ein qualitativ hochwertiges und dauerhaft tragfähiges Ergebnis zu erzielen.
Dieses Projekt zeigt beispielhaft, wie bestehende ländliche Bausubstanz durch nachhaltige Sanierung und neue Nutzungskonzepte aufgewertet werden kann – funktional, ökologisch und gestalterisch mit Blick auf die Zukunft.